Ein Hangsegler von Modellbau Steinhardt mit GFK-Rumpf und Styro-Abachi Flächen. Der Bausatz besticht durch seine exzellente Herstellungsqualität und durch seine spartanische Bauanleitung. Wir haben uns für den Malibu entschieden, da er meiner Meinung nach ein optimales Konzept für den Hangflug am Wochenende realisiert: Das Modell ist vollkommen zerlegbar in Rumpf, Höhenleitwerk und 2-teilige Fläche. Die äußerst präzise gefertigten Flächen werden mittels GFK-Stab verbunden und auf den Rumpf mit zwei kleinen Arretierbolzen und zwei M5 Plastikschrauben von oben befestigt. Das Höhenleitwerk ist als Balsabrettchen ausgeführt und wird ebenfalls mit zwei Plastikschrauben befestigt. Durch die kleine Kabinenhaubenöffnung ist der Rumpf unheimlich druckfest, dennoch bleibt üppig Raum für die RC-Anlage übrig.

Und da man nicht gerne alleine Hangsegeln geht, haben wir uns zwei identische Malibus gebaut - einen in rot und einen in blau.

Die Flugerfahrung? Nun ja, hat man sich an die Ruderwirksamkeit gewöhnt, dann ist der Flug Vergnügen pur. Klar, zu langsam mag der Malibu nicht bewegt werden, da wird er teigig, aber mit Fahrt geflogen wird er der Bezeichnung "Hangsegler" voll gerecht. Er hat keine Tücken und wird auch nicht so leicht verblasen, wenn man sich nicht dumm anstellt.

Beim Aufstellen der Querruder nach oben zur Landung braucht man interessanterweise kein Höhenruder dazumischen.

Die Lärche wars, die Lärche...

Und so kam, was kommen musste: Nach ein paar Jahren Hangar (Wind immer am falschen Tag) war im Herbst 2002 plötzlich Südwind angesagt. In der Ebene nur kaum zu spüren wagten wir die Fahrt zum nahe gelegenen Hang. Zwei Kollegen grinsten uns an und meinten "Ja, heut gehts!" (einer hatte gerade die Überreste seines Modells im Kofferraum verscharrt).

Nun gut. Der Wind war eher leicht als zu heftig, aber was solls. Zusammenbau, Rudercheck und ab geht die Post! Ein paar Runden auf gleicher Höhe und dann plötzlich dreht der Wind und der Malibu wird weit ins Tal hinunter geblasen. 150 Meter unter der Ausgangshöhe kreise ich um den Kirchturm und überm Friedhof von Fohnsdorf. Ich suche schon nach einer Landemöglichkeit, weiter links im Feld. Doch dann kam wieder der Südwind. Binnen wenigen Minuten konnte ich mich wieder auf Ausgangshöhe bringen und nach einer schnellen Ehrenrunde landen. Die Knie zitterten noch. Alles gut gegangen!

Doch es kam noch besser: Beim zweiten Flug war der Wind nun kräftig und konstant. Schnelle Vorbeiflüge, Loopings Rollen. Turnen eben. Manchmal einen Kilometer entfernt, dann wieder nur wenige Meter vorm Hang. Und plötzlich, bei einem Loop in Augenhöhe mit hoher Geschwindigkeit gibts kein Querruder mehr! Die Rudermaschinen blieben bei halbem Ausschlag einfach stehen! Nur mehr etwas Ziehen und beim nächsten Loop kracht das Modell hinter uns in den Wald. Keine 30 Meter entfernt hängt das Modell in mehr als 10 Meter Höhe in einer Lärche, noch dazu in den Ästen, ca. 3 Meter vom Stamm entfernt. Die Versuche, die Lärche zu besteigen sind mittlerweile wieder verheilt. Kein Ast auf den ersten drei Metern des Stamms, das ist halt nicht so bequem zu erklimmen. Nun gut, auf nach Hause, Leiter holen. Knapp eine Stunde später (die Abschürfungen bereits versorgt) kommen wir wieder zurück und wollen das Modell bergen. Doch siehe da: Der Wind hatte es bereits heruntergeblasen und es lag unversehrt am Boden! Einziger Schaden: Einer der zwei Arretierungsbolzen der Flächenhalterung mußte getauscht werden.

Was war die Unfallursache? Ganz klar: Die Servoverbindung erfolgte mit MPX Hochstromstecker. Wir hatten jedoch den Fehler gemacht, die zwei Stecker (vom Empfänger kommend) in eine Sperrholzplatte einzuleimen. Dieses Teil wurde dann auf die zweiteiligen Flächen gesteckt. Und das war das Problem. Die zweiteiligen Flächen mit dem GKF Verbindungsstab, die haben nun mal etwas Spielraum - sprich bei Loops werden sie nach oben gedrückt. Das erzeugt dann Kräfte, die direkt auf die Steckung wirken (auf - ab, auf - ab). Und nach 50 Loops fällt der Stecker ab, da er nicht nachgeben kann.

Die Lösung: Das Sperrholzteil einfach weglassen, die MPX Hochtromstecker direkt anstecken. Hat dann am nächsten Tag auch perfekt funktioniert. Da war dann wieder traumhaftes Fliegen angesagt. Und für November war es auch angenehm warm!

Spannweite: 200 cm
Rumpflänge: ? cm
Gewicht: 1,35 kg
Funktionen: S,H,Q
Q als Bremsklappen
Bilder (640 x 480):




 

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