Semi-Scale Parkflyer:

Fokker DVIII - Semi-Scale Parkflyer
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Die Problemstellung war eigentlich eine andere: Mein Sohn sollte nach dem EasyStar sein erstes Motormodell erhalten. Es sollte ein Hochdecker sein, mit dickem tragendem Profil, ca. 1m Spannweite, mit Querruder (haben wir am Simulator geübt, klappt gut) und sollte möglichst einem hübschen Vorbild entsprechen. Ach ja, EPP oder Elapor Oberfläche kam nicht in Frage, das Modell sollte ja hübsch sein ;-)

Das Studium der einschlägigen Kataloge führte nicht zum Ziel. Keines der nicht-EPP Modelle war "schön" genug oder hatte eine annehmbare Flächenbelastung. Also: Eigenbau. Auch gut. Aber welches Vorbild? Zum tausendsten Mal eine Piper? Nein, Danke. Eine Cessna? Hm. Nein, eher noch etwas älteres... und da ich ein alter Fokker-Fan bin, hat sich die Fokker E.V. oder dann D.VIII genannt, angeboten. Mein Sohn war einverstanden, die Maschine gefällt ihm vom Aussehen und den Proportionen.

Eine kleine D.VIII im Maßstab 1:72 als "Strip-Down"-Modell (von der Firma Eduard) hab ich schon mal zusammengebaut. Damit kann man die Proportionen von allen Seiten gut betrachten und die Konstruktionsprinzipien des Originals werden schön dargestellt. Bereits bei diesem Modell wird klar, dass die Nase wahrscheinlich viel zu kurz ist, um den Schwerpunkt vernünftig zu erreichen. Aber solche Probleme sind da, um gelöst zu werden.

Mit ca. einem Meter Spannweite heißt das: Maßstab 1:8 gegenüber dem Original. Mit dieser Basis wurde ein Plan entwickelt. Gegenüber dem Original wurde die Flächentiefe geringfügig vergrößert, der Rumpf wurde vorne verlängert und das Fahrwerk wurde weiter nach vorne gelegt, um Überschläge bei Start und Landung zu vermeiden. Um die Landegeschwindigkeit zu verringern, wurden die Querruder über die gesamte Fläche verlängert und einzeln angelenkt, damit sie beide nach unten gestellt werden können. Die Verlängerung bis zur Mitte ist speziell bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten sinnvoll, da die Ruder dann noch im Luftstrom des Propellers liegen und somit beim Gasgeben gleich reagieren können - auch wenn die Maschine noch wenig Fahrt hat.

Ach ja: Depron oder Selitron als Baumaterial stand auch fest. Sie sollte ja hübsch aussehen - und dazu gehört halt mal eine glatte Haut.

          

Hier die wichtigsten Entscheidungskriterien:

Baumaterial Rumpf & Flächen Depron, 3 mm, Flächenholm aus 3 mm Balsa
Baumaterial Leitwerk Depron, 6 mm
Motor Pulsar 10, 44 g, 1200 RPM/V, max. 9 A
Luftschraube 9 x 4,7 SlowFly Prop
Regler ROXXY BL-CONTROL 710 10/15A, 9 g
Steuerung Quer, Höhe, Seite, Motor, Klappen (Querruder nach unten)
Servos 4 Stück, H&S: MS-X2 zu je 8 g, Q:4,3 g 2x
Akku: Normal: LIPOLICE 2s1p, 750 mAh, 49 g
"Fight": Multiplex LiPo 3s1p, 910 mAh, 79 g
geplantes Abfluggewicht: ca. 420 g, jedenfalls aber unter 450 g

Der Rumpf soll als Kastenrumpf aufgebaut werden, die Rundungen Richtung Rumpfvorderteil werden aufgeklebt. Das Höhen- und Seitenleitwerk wird aus 6 mm Depron hergestellt, damit es stabil und langlebig bleibt. Die Stärke passt zum Maßstab und das Mehrgewicht gegenüber 3 mm ist akzeptabel. Die Anlenkung soll jeweils beidseitig über 0,3 mm Stahlseil erfolgen.

Die Servos für Seite und Höhe werden ganz nach vorne gelegt, links und rechts vom Motor. Die Fläche wird profiliert, oben und unten aus 3 mm Depron. Die Flächenunterseite hat keine Wölbung. Die Fläche hat nur wenig V-Form: Der Mittelteil ist nicht geknickt, ab den Streben jedoch verjüngt sich die Fläche zum Randbogen hin (auch in der Profilstärke), wobei sich die Unterseite stärker anhebt. Natürlich weiß ich, dass man mit mehr V-Form (eigen-)stabilere Flugzeuge bauen kann, aber wenn es einigermaßen Scale aussehen soll, dann muss die Fläche wie beim Original gestaltet sein - also keine aufgebogenen Ohren bitte!
Einzelne Rippen aus 6 mm Depron, zwei durchgehende Holme aus 3 mm Balsa und ein 3 mm starker CFK-Stab in der Nase sollen die notwendige Stabilität geben.

Nach ein paar Nächten am PC entstand dann der folgende Plan:


Der Plan ist auch in einer ausführlicheren Version gratis erhältlich. Er besteht aus mehreren Dateien: vier Blatt A3 als PDF für Schablonen für Fläche und Rumpf, vier Blatt A4 für Schablonen für Profile, Spanten, Ruder und Leitwerke (auch als PDF) und ein JPG für den Übersichtsplan 8980x10339 Pixel groß. Darüber hinaus gibt es den Schablonenplan auch auf einem Blatt in A0 als JPG oder EMF. Anfragen bitte per Mail.

Hier die Profile, die dem Originalprofil weitgehend entsprechen:

Bei den Profilen sieht man hier nun sehr gut, wie die äußeren Rippen auch dünner werden und sich weiter von der Unterseite in der Flächenmitte abheben. Beim Bau benötigt man dafür entsprechende Unterlegschablonen, welche in der Grafik hellblau dargestellt sind.

Neben der V-Form, die hiermit realisiert wurde, hat die Fläche auch eine relativ starke Schränkung. Das heißt: der Anstellwinkel der äußeren Rippen ist - in Relation zu den Rippen im Flächenmittelteil - negativ eingestellt. Damit soll sichergestellt werden, dass bei langsamer Fahrt die Strömung doch eher in der Mitte der Fläche abreißt und nicht am linken oder rechten Rand. Das wäre nämlich fatal und hätte ein "Abschmierer" nach links oder rechts zur Folge. So viel von den Flugeigenschaften sei verraten: die Maschine sackt beim Landen sauber durch (d.h. die Schränkung wirkt), bei zuviel des Guten am Höhenruder legt sie sich trotz Gasstoßes aufs Kreuz. Ebenso wenig mag sie zu langsam geflogene, enge Kurven.

Zurück aber zum Plan: Aus den Seitenansichten und den Schnitten wurden die Schablonen für das Ausschneiden aus Depron angefertigt (das sind die Bilder aus den PDFs, jetzt auf einer Seite dargestellt):

Jetzt noch nicht so wichtig, aber man kann ja auch schon mal die Bemalung festlegen.
Hier ein paar mögliche Alternativen:

Bau:

Was ist zu sagen? Ich denke, die Fotos sprechen für sich. Ein paar konstruktive Besonderheiten sind dennoch zu erwähnen:

Der Rumpf wird als Kasten aufgebaut. Die Reihenfolge des Zusammensetzens ist meines Erachtens relativ egal, wenn man mit dem elastischen UHU Por arbeitet. Der Rumpfboden gibt die gerade Ausrichtung vor.

Bereits nach den ersten paar Klebungen kann man das Höhen- und Seitenleitwerk einbauen. Das Höhenruder wird mittels eines 5cm breiten transparenten Klebebandes als Scharnier angeschlagen. Die beiden Höhenruderhälften sind mit einem Stückchen CFK-Flachstab (0,6 mm x 5 mm, ca. 8 cm lang) verbunden. Das Seitenruder ist mit zwei gekürzten Stift-Scharnieren angeschlagen. Das war mir von der ersten Sekunde an sympathischer.
Nun kann man auch schon das Höhen- und Seitenruder-Servo einbauen und die Anlenkung mittels 0,3 mm Stahldrahts herstellen. An manchen Stellen wird der Stahldraht durch kurze Stückchen Bowdenzugrohr geführt, da eine kerzengerade Anlenkung nicht immer möglich ist. Die Ruderhörner sind aus 1 mm Sperrholz. Der 0,3 mm Stahldraht wird relativ scharfkantig geknickt und in ein Schrumpfschlauch-Stück zurückgeführt. Der Schrumpfschlauch wird erhitzt (Feuerzeug, das Depron dahinter bitte vorsichtshalber abdecken) und mit einem kleinen Tropfen Superkleber gesichert. Vorsicht bei dieser Methode bei den Anlenkungshebeln der Servos: ist das Stahlseil auf Spannung und wird es erhitzt, dann schmilzt der Hebel aus Plastik! D.h. beim Servohebel immer ohne Spannung den Schrumpfschlauch schrumpfen.
Auf ein konstruktives Detail am Rumpf bin ich stolz, nämlich den Akkuschacht. Der Akku liegt nämlich direkt hinter den beiden Löchern in der Rumpfnase, gleich oberhalb des Motors. Die Löcher gab es auch beim Original. Beim Modell sind sie ideal für die Kühlung des Akkus. Die Abdeckung ist aus 1 mm Sperrholz und wird mittels drei kleiner Magneten gehalten. Der Akku kann also gut von vorne getauscht werden, auch das Zusammenstecken klappt hervorragend, weil man das Kabel zum Regler mit herausziehen kann. Und das Beste daran: Kommt es zu einer heftigeren Landung (Nase in der Wiese, oder ein kleiner Überschlag), dann rutscht der Akku einfach nach vorne heraus und wirft dabei die Abdeckung mit den drei Magneten ab. So passiert der Maschine nichts. Kein Akku, der mit seiner Masse den halben Rumpf von innen her massakriert...
Wenn der Rumpf fast fertig ist, noch ohne der oberen Beplankung, dann wird eine Schablone erstellt, die eine Kieferleiste trägt. An dieser sind die Befestigungspunkte für die Fläche markiert. Mit dieser Schablone ist es recht einfach, den "Dom", sprich die Tragflächenstreben, korrekt anzubringen. Dies ist schon essentiell - wenn es schief geht, dann passt nämlich nichts so richtig zusammen.

Die Empfehlung aber lautet: Die genaue Position des Streben erst festlegen, wenn mal grob eruiert wurde, wo man mit dem Schwerpunkt landet. Laut Plan sollte dieser ja 50 mm hinter der Flächenvorderkante liegen, ca. 10 mm hinter der vorderen Strebenbefestigung an der Fläche. Also: zuerst den Rumpf fertig bauen, dann den Schwerpunkt des Rumpfes grob feststellen und dann die Fläche so positionieren, dass möglichst kein Trimblei benötigt wird. So 10 bis 20 mm nach vorne oder nach hinten, dass tut dem Scale-Look keinen Abbruch und hilft aber, Gewicht zu sparen.

Die Streben sind allesamt aus 3 mm CFK-Stäben hergestellt. Eingeklebt werden sie idealerweise mit 5 min-Epoxi. Die Verschraubung erfolgt mittels Metalllaschen (Lötlaschen, die eine 2,5 oder 3 mm Bohrung haben). Zu diesem Zweck wird der CFK-Stab ca. 7 mm tief mit einer Eisensäge (1mm breites Blatt) geschlitzt, die Metalllasche mit Superkleber oder besser 5min-Epoxi oder noch besser mit UHU Endfest 300 eingeklebt, das Ganze dann mit Kohle oder Kevlar-Rovings umwickelt und mit Superkleber getränkt. Sieht man auch auf den Fotos. Ich finde dieses Befestigungssystem super!

Der Motorspant wird aus dünnem 1 mm Sperrholz angefertigt. In der ersten Version hab ich diesen Spant noch außen angeklebt, in der zweiten Version dann innen - dort ist er unsichtbar. Die Unterkante des Motorspants hab ich mit einem 3 mm CFK-Stab verstärkt, da Vibrationen auftraten.

Die Fläche wird mit einem geraden Mittelteil gebaut, der Rest wird mit Unterleg-Schablonen aus 6 mm Depron abgestützt, sodass die korrekte Flächenform (V-Form und Schränkung) entsteht. In der Nasenleiste ist ein 3 mm CFK-Stab integriert, welcher die Fläche sehr stabil macht und vor Beschädigungen (z.B. kleine Bäume, Sträucher) schützt.

Bevor noch die obere Beplankung aufgebracht wird, wird die vordere Trennwand der Querruderverkastung (der Teil, welcher die Fläche zum Ruder hin abschließt) aus 3 mm Depron eingebaut. Wer schlau ist, sticht bereits jetzt von oben ein paar kleine Schlitze entlang der Trennwand durch die untere Flächenbeplankung. Später nämlich wird dort entlang das Ruder abgetrennt.

Alsdann: Obere Beplankung mit UHU Por aufkleben, wobei man diese natürlich zuvor bereits vorne mit Hilfe des 5 cm breiten Klebebands mit der unteren Fläche verbunden und vorher schon zurechtgebogen hat, damit sie besser "sitzt". Danach die Querruder abtrennen. Die Verkastung der Fläche haben wir ja schon eingebaut. Bei den Rudern wird im Winkel von ca. 45 Grad das überflüssige Material entfernt und das Ruder dann mit 1mm Balsaholz geschlossen. Das gibt mehr Stabilität als erwartet und sieht optisch gar nicht mal schlecht aus und ist in Summe der geringstmögliche Aufwand. Die Querruder werden auch wieder mittels 5 cm Klebebands an den Flächen angebracht. Das Klebeband sitzt sowohl oben als auch unten. Damit das Klebeband auch auf Balsa hält, wird UHU Por ganz dünn auf das Holz aufgetragen. Bitte unbedingt eintrocknen lassen, dann erst weiterarbeiten. Das hält dann auch erstaunlich gut.

Die Querruderanlenkung erfolgt mittels 1,5 mm CFK Stäben mit der Schrumpfschlauchmethode hinten und eines angeschrumpften (und wieder mit Superkleber gesicherten) kurzen, abgewinkelten 1 mm Stahldrahts beim Servo.

Was ist sonst noch wichtig? Die restlichen Fernsteuerungskomponenten werden alle von vorne in den Rumpf geschoben und ggf. mit Klettband fixiert. Den Piloten (aus Styropor, ebenfalls passend im Maßstab 1:8) gibt es beim Händler für erstaunlich wenig Euro.

Der Fahrwerksflügel wird wie die Fläche aus 3 mm Depron oben und unten erstellt, vier Rippen aus 6 mm Depron geben mehr als genug Steifigkeit. Die Befestigung erfolgt recht einfach mit Klettband zwischen den Fahrwerksbeinen.

Wichtig war auch noch die diagonale Fahrwerksabspannung (sieht man hier), welche imstande ist, härtere Landungen aufzunehmen - ohne dass gleich das darunterliegende Sperrholzbrettchen bricht. Idealerweise bricht dann nämlich die Plastikschraube, und die kann man einfach tauschen. Soweit zum Bau.

Das fertige Modell (noch unbemalt) und die Bilder vom Erstflug:

     
     
     
 

Flugeigenschaften:

Bodenstart: Klar, wegen der großen Räder auch in der gemähten Wiese! Dieses Modell muss noch ein wenig nach unten getrimmt werden, aber insgesamt ist der Start erstaunlich: Gas geben und nix tun. Das Modell rollt an, beschleunigt, hebt wie auf Schienen ab und steigt mit konstantem Winkel. Hm, das war doch etwas überraschend. So einen sauberen Start krieg ich kaum mit einer Maschine hin.

Ja, die Ruderausschläge am Höhenruder sind viel zu groß, die kann ich auf die Hälfte reduzieren und dann noch mal 50% Expo draufgeben, damit sie nicht so heftig reagiert. Also auf Höhe, da ist sie schon recht agil, sprich wendig.

Ebenso die Querruder, die kann man auch getrost mit 50% Expo versehen. Vollausschlag für Rollen ist ok, aber zum normalen Steuern, da reichen minimale Ausschläge.

Die Seitenruderwirkung ist ok, reicht halt um beim Turn zu sagen: "Linksrum" oder "Rechtsrum". Die Wenigkeit am Boden ist auch zufriedenstellend. Den Hecksporn kann man auch starr machen, das macht keinen großen Unterschied.

Nach dem ersten Flug hab ich etwas mehr Motorsturz gegeben, da die Maschine bei Vollgas zu schnell nach oben zieht. Der Schwerpunkt laut Plan passt mir recht gut. Die Maschine ist recht wendig und benötigt schon die Aufmerksamkeit des Piloten (ist ja auch kein Anfängersegler). Einfacher Kunstflug sieht mit so einem Oldtimer immer interessanter aus (ich meine: ein wenig mutig, gewagter) als mit einem Kunstflugmodell.

Die Landung: Also, ich geb' s ja zu, ich bin ein Landungsfetischist. Ein Flugzeug fliegt meiner Meinung nach gut, wenn es sich gut landen lässt. Natürlich muss man sich auch an die Fokker D.VIII gewöhnen, sie verhält sich schon deutlich anders als ein Doppeldecker. Hilfreich jedoch ist das dicke Profil, mit dem man schnell Geschwindigkeit abbauen kann. Zum "Einschweben" sollte man schon einiges an Gas stehen lassen, dann kommt die Maschine im moderaten Winkel der Erde näher. Durchziehen, aufsetzen, ausrollen - hey, total easy! Das breite und weit nach vorne gelegte Fahrwerk verhindert Überschläge und richtet die Maschine auch aus deutlicher Querlage wieder gerade. Da kommt Freude auf! Ebenso wie der Start ist die Landung - vorausgesetzt man hat genug Gas - eine einfache, aber sehr präzise Angelegenheit. Aus dieser Sicht ist die Maschine ein Volltreffer!

Was passiert, wenn man zu wenig Gas hat? Die Maschine wird immer langsamer und sackt durch beziehungsweise kippt im schlimmsten Fall weg. Ist halt kein Segler.

Und dann ist da noch die Sache mit den Klappen - sprich den um 70% nach unten gestellten Querrudern: Eigentlich kein großer Unterschied - vom Steuerverhalten und der notwendigen Gasstellung - nur kann die Maschine deutlich langsamer einschweben. Ich finde das toll: mit 35% ausgefahrenen Klappen fliegt die Maschine deutlich eigenstabiler, langsamer und eher wie ein Motorsegler, mit eingefahrenen Klappen (also Querruder in Neutralstellung) fliegt die D.VIII zügig durch alle Kampffiguren. So gesehen sind die getrennten Querruder schon eine interessante Bereicherung.

Die erstaunliche Präzision in den Steuerbewegungen lässt sich vielleicht auch durch die spielfreie Anlenkung der Ruder erklären. Insgesamt hätte ich mir die Maschine durch das dicke Profil etwas langsamer erwartet, aber die saubere Steuerung und das wirklich tolle Start- und Landeverhalten können begeistern.

Zum Finish:

Letztendlich haben wir uns bei der Bemalung für Vorschlag Nr. 7 entschieden. Mein Sohn mag das Hellblau und ich finde die Lackierarbeit deutlich angenehmer als beim Lozenge Muster:

Hier nun die ersten Fotos mit der blauen Bemalung:

     
   
 

Auf diesen ersten Fotos sind noch die kleinen Slow-Flyer Räder zum Einsatz gekommen. In einem zweiten Schritt haben wir sie durch größere ersetzt. Diese haben aber dann mit dem Unterflügel noch immer bescheiden ausgesehen. Darum haben wir eigene Räder hergestellt: Scheiben aus 1mm Sperrholz, beidseitig mit Depron beplankt und den Reifen aus Fliesendichtung (ist ein Schaumstoff mit 1 cm Durchmesser) angeklebt. Auf den letzten Fotos sieht man schon die weißen, vollflächigen Räder mit dem Unterflügel.

Auch der Motorroller hat eine Erweiterung erhalten, auf der das Modell mit Klettband befestigt wird. Für den kurzen Transport zur nächsten Flugstelle reicht das:

     

Leider hat uns das Glück verlassen: das Modell ist bereits zweimal wegen einer Störung abgestürzt. Empfangsausfall für 1,5 bis 2 Sekunden. Speziell im Landeanflug über der asphaltierten Straße ist das ganz ungünstig. Jedes Mal war die Nase mehr oder weniger zertrümmert und alle Streben waren aus den Halterungen gerissen:

   

Die Reparaturen waren jedes Mal mühselig, vor allem, weil die Motivation fehlt. Ärgerlich! Störung am 35 MHz Band ohne Ende! Das Modell fliegt 1a und dann Funkstörungen. Mit zwei verschiedenen Empfängern! Aber mittlerweile ist wieder alles repariert, alles ist heil. Mit einem störsicheren Empfänger sollte es nun wieder klappen.

Hier noch ein paar Flugfotos:

   

 

Okay, das letzte Bild ist gefälscht. Aber so könnte die Flotte aussehen, wenn ich die nächsten drei D.VIII gebaut habe...

Abmessungen:

Spannweite: 1045 mm
Rumpflänge: 743 mm
Abfluggewicht: 432 g
Fläche: 18,6 dm²
Flächenbelastung: 23 g/dm²

Hier noch ein paar Bilder zur DVIII als Strip-Down von Eduard, M 1:72
 

 

 

Baufotos:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  


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Finale Gewichtsbilanz:

Rohbau
282 g
Flächen, Rumpf mit Fahrwerk, Leitwerk, Verstrebungen und allen Anlenkungen
Fernsteuerung
40 g
Empfänger, Regler & 4 Servos á 6 g
Motor & Prop
60 g
Motor: 44 g
Propeller & Spinner: 16 g
Akku (2s1p LiPo 750 mAh)
49 g
von LiPolice
Summe:
432 g

 

Das Ergebnis:

Fazit:

Ein WW1 Oldtimer als Querrudertrainer im Scale-Look - und das mit hervorragenden Start- und Landeeigenschaften! Die D.VIII zu fliegen macht Spaß. Sie ist unkompliziert - sowohl in der Luft als auch am Boden als auch beim Transport dank abnehmbarer Flächen. Die Gutmütigkeit hat natürlich ihre Grenzen, speziell durch die geraden Flächen ohne V-Form. Aber das ist ja gerade der Sinn eines Querruder-Trainers, man steuert eben die Maschine bewusst in die Querlage. Der Bau des Modells ist ein besonderes Vergnügen: Wunderbar, wie sich aus den Depronplatten Rumpf und Fläche formen.

Demnächst werde ich noch eine leichtere Version erstellen: Holme in der Fläche werden aus Depron statt aus Holz gemacht und die Streben werden aus 2 mm CFK hergestellt. Mal sehen, ob man so noch mal 50 g einsparen kann... stabil genug dürfte die Konstruktion sein.

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(C) 1997 - 2008 DI Christian Steinmann. Alle Rechte vorbehalten. Die Fotos wurden mit einer Sony DSC-F 828 erstellt.